BayWISS Evaluierungsbericht

145 keit von Auflagen oder zusätzlichen Prüfungen vor. Ob ein einheitlicher Promotionszugang von HAW- Absolventinnen und -Absolventen ohne administrative Hürden flächendeckend gewährleistet ist, er- scheint vor diesem Hintergrund zumindest als fraglich, auch wenn im Rahmen des Fachforums Verbund- promotion bezogen auf die Zulassungsverfahren schon viel angestoßen wurde. Während der Promotion selbst wünschen sich die Verbundpromovierenden sowohl mehr informellen Aus- tausch mit “Gleichgesinnten”, die ähnlichen Problemen in der Promotionsphase gegenüberstehen als auch mehr fachspezifischen Austausch im Rahmen von methodisch oder thematisch fokussierten Veranstaltun- gen. Daneben würden sich einige Promovierende auch mehr interdisziplinäre Veranstaltungen wünschen. Ein knappes Viertel der Promovierenden gibt darüber hinaus an, keine BayWISS-Betreuungs- vereinbarung zu haben. Da das Vorliegen einer BayWISS-Betreuungsvereinbarung Voraussetzung für die Förderung im Rahmen eines Verbundkollegs ist und laut BayWISS-Geschäftsstelle in allen Fällen erfüllt ist, sollte diesem Befund unbedingt nachgegangen werden. Eine mögliche Erklärung ist, dass sich nicht alle Promovierenden der Betreuungsvereinbarung bewusst sind, weil die Unterzeichnung in ihrem Fall als reine Formalie gehandhabt wurde. Ihr Potential zur Sicherung der Betreuungsqualität kann eine Betreu- ungsvereinbarung aber nur entfalten, wenn das darin Vereinbarte auch gelebt wird. Der Befund passt auch zu dem in einigen Freitextantworten geäußerten Wunsch nach einer höheren Verbindlichkeit der Betreu- ung. In mehr als einem Drittel der Fälle wird außerdem die Abstimmung zwischen der universitären und der BayWISS-Betreuungsvereinbarung nicht als optimal empfunden. In den Freitextantworten gibt es auch hier den dazu passenden Wunsch nach Anerkennung von BayWISS-Veranstaltungen durch die Gra- duiertenzentren oder Graduate Schools der Universitäten, um Doppelbelastungen zu vermeiden. Auch in diesem Bereich besteht also Verbesserungspotential. Mit der Höhe der finanziellen Förderung in den Verbundkollegs sind die Promovierenden zwar überwie- gend zufrieden, häufiger Kritik äußern sie jedoch an dem Auszahlungsmodus in zwei Tranchen pro Haus- haltsjahr. Mangelnde Transparenz und fehlende Planbarkeit der ihnen in einem Haushaltsjahr zur Verfügung stehenden Sachmittel sind aus Sicht der Promovierenden zentrale Probleme, die ihnen eine vorausschauende Finanz- bzw. Projektplanung erschweren. Auch die mangelnde Übertragbarkeit der Mittel und ein Mangel an Flexibilität bei der Mittelverwendung werden von einigen Promovierenden moniert. 9.7 Sicht der BayWISS-Promotionsbetreuerinnen und -betreuer Stärken aus Sicht der BayWISS-Promotionsbetreuerinnen und -betreuer Auch in den Augen der in der Betreuung der Promovierenden engagierten Professorinnen und Professo- ren ist die Qualität der Zusammenarbeit eine große Stärke. Beide Seiten des Betreuungstandems – sowohl die Professorinnen und Professoren der Universitäts- als auch der HAW-Seite – beurteilen ihre Zusam- menarbeit übereinstimmend als sehr gut. Insbesondere stellen sie ihrer inhaltlichen und organisatorischen Zusammenarbeit im Zuge der Promotionsbetreuung ein sehr gutes Zeugnis aus. Die Aussage, dass sich die Qualität der Zusammenarbeit mit Professorinnen und Professoren der jeweils anderen Hochschulart im Zuge der Verbundkollegs grundsätzlich gebessert habe, trifft mehrheitlich auf Zustimmung. Diese

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