BayWISS Evaluierungsbericht

147 Herausforderungen aus Sicht der BayWISS-Promotionsbetreuerinnen und -betreuer Auf die Frage nach Aspekten der Verbundpromotion, die noch nicht so gut laufen, wird von den HAW- Professorinnen und -Professoren in den Freitextantworten an erster Stelle die nach wie vor schwierige Kontaktaufnahme mit den Universitätsprofessorinnen und -professoren genannt, gefolgt in dieser Reihen- folge von der Kooperationsunwilligkeit einiger Universitätsprofessorinnen und Professoren und Proble- men mit den Promotionsordnungen oder der Promotionszulassung auf Fakultätsebene. Dazu passt auch, dass Aussagen zur Verkürzung der Anbahnungsphase durch BayWISS übereinstimmend niedrige Zu- stimmungswerte von den Betreuerinnen und Betreuern erhalten – sowohl gemessen von Äußerung der Promotionsabsicht bis zur formalen Annahme der Promotion an einer Fakultät als auch gemessen vom Start eines Drittmittelprojekts bis zur formalen Annahme der Promotion an einer Fakultät. Probleme in der Anbahnungsphase und mit der Findung einer universitären Promotionsbetreuerin bzw. eines universi- tären Promotionsbetreuers haben also nach wie vor nicht nur Promotionsinteressierte, sondern auch HAW-Professorinnen und -Professoren, auch im Rahmen der BayWISS-Verbundkollegs. Auf die Frage danach, welche zusätzlichen Anreize bzw. Maßnahmen aus ihrer Sicht geeignet wären, das Engagement für die Verbundpromotion von Professorinnen und Professoren an Universitäten bzw. HAWs weiter zu erhöhen, beziehen sich etwas mehr als ein Drittel der Vorschläge der Universitätsbetreu- erinnen und -betreuer und fast die Hälfte der Vorschläge der HAW-Betreuerinnen und -Betreuer auf fi- nanzielle Anreize oder andere Kompensationen, insbesondere auch für Universitätsprofessorinnen und - professoren. Die Einrichtung von Verbundkollegs hat nach Einschätzung der Betreuerinnen und Betreuer nicht dazu beigetragen, Engpässe in der Betreuung gemeinsamer Promotionen zu beseitigen. Konsistent damit erhält auch die Frage, ob Promotionsmöglichkeiten für HAW-Absolventinnen und -Absolventen im Rahmen von BayWISS in ausreichendem Maße vorhanden sind, eher verhaltene Bewertungen insbesondere von HAW-Seite. Ebenfalls verhalten wird von den HAW-Betreuerinnen und -Betreuern die Frage bewertet, ob die Zu- sammenarbeit in den Prüfungsausschüssen gleichberechtigt und auf Augenhöhe abläuft. Auch wenn ihr Urteil im Mittel nicht negativ ausfällt, gibt es in dieser Hinsicht insbesondere aus Sicht der HAW- Betreuerinnen und -Betreuer noch Luft nach oben. Niedrige Zustimmungswerte erhalten außerdem sämtliche Aussagen zur Forschungsförderung und For- schungskooperation im Rahmen der Verbundkollegs, wie z.B. zur Verbesserung von Möglichkeiten zur Beteiligung an nationalen und internationalen Förderprogrammen, zur Verbesserung der eigenen For- schungsmöglichkeiten oder zu gemeinsamen Drittmittelanträgen von Universitäten und HAWs. Nur et- was mehr als ein Zehntel der Befragten gibt an, dass aus ihrem Engagement in BayWISS formelle For- schungskooperationen bzw. Drittmittelprojekte hervorgegangen sind. Diese nachgelagerten Effekte auf gemeinsame Forschungsaktivitäten brauchen also noch Zeit, um zu wirken.

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