BayWISS Evaluierungsbericht

148 9.8 Sicht der Promotionsbetreuerinnen und -betreuer außerhalb von BayWISS Da die Gruppe derjenigen HAW-Professorinnen und -Professoren, die ausschließlich außerhalb von BayWISS kooperative Promotionen betreuen, eigens dazu befragt wurde, um die Gründe zu eruieren, die gegen eine Beteiligung an den BayWISS-Verbundkollegs sprechen können, stellen wir sämtliche Rück- meldungen dieser Gruppe in diesem Abschnitt gebündelt dar, da sich daraus Herausforderungen für die Weiterentwicklung des Fachforums Verbundpromotion ergeben. Zu denken gibt zunächst, dass die Kooperationserfahrungen dieser Gruppe mit deutschen Universitäten außerhalb Bayerns und im Ausland deutlich positiver waren als diejenigen mit bayerischen Universitäten. Gründe dafür, kooperative Promotionen außerhalb der BayWISS-Verbundkollegs zu betreuen, können entweder Vorteile anderer Partnerschaften (Pull-Faktoren) oder wahrgenommene Nachteile der Verbund- promotion sein (Push-Faktoren). In der Erhebung wurde nach beidem gefragt. Bei den Vorteilen anderer Partnerschaften wurden unterschieden: (1) kooperative Promotionen in Bayern, aber außerhalb von BayWISS, (2) kooperative Promotionen in Deutschland, aber außerhalb Bayerns, sowie (3) kooperative Promotionen mit ausländischen Partneruniversitäten. Diese Gründe wurden mithilfe von Freitextantwor- ten erhoben, um möglichst viele Einblicke und Anregungen zu generieren. Der am häufigsten in den Freitextantworten genannte Grund dafür, kooperative Promotionen außerhalb von BayWISS – sei es gemeinsam mit bayerischen oder anderen deutschen Universitäten – zu betreuen, und der dritthäufigste Grund für die Durchführung mit einer ausländischen Partneruniversität ist aus Sicht der befragten Professorinnen und Professoren die gute inhaltliche bzw. fachliche Passung. 32 Dahinter steht meist eine bestimmte fachliche Ausrichtung, die es so nicht an einer bayerischen oder – bei Promo- tionen mit dem Ausland – an einer deutschen Universität gibt bzw. die sehr gut an einer außerbayerischen Universität vertreten ist. Dass dieser Grund aber auch häufig bezogen auf bayerische Universitäten ange- geben wurde deutet darauf hin, dass den Befragten nicht bekannt ist, dass sie auch als neues Betreuertan- dem einem BayWISS-Verbundkolleg beitreten können, d.h., für den Fall, dass eine bestimmte fachliche Ausrichtung noch nicht in einem Verbundkolleg vertreten ist, die entsprechenden betreuungswilligen Professorinnen und Professoren in dieses aufgenommen werden können. Der zweitwichtigste Grund für eine gemeinsame Promotionsbetreuung mit bayerischen Universitäten außerhalb von BayWISS oder mit anderen Universitäten in Deutschland – für eine Betreuungspartner- schaft im Ausland sogar der wichtigste – sind langfristig bestehende, sehr gute wissenschaftliche Kontak- te. 33 Diesem Grund für eine Bevorzugung anderer Kooperationspartner ist kaum etwas entgegenzusetzen, und er wird vermutlich dauerhaft weiter bestehen. Da in den BayWISS-Verbundkollegs neue dauerhafte wissenschaftliche Kooperationsbeziehungen aufgebaut werden, könnte die relative Bedeutung anderer Kontakte dennoch mittel- bis langfristig abnehmen. 32 16 von 59 Nennungen bei N=130 für die kooperativen Promotionen außerhalb von BayWISS mit bayerischen Universitäten; 29 von 109 Nennungen für die kooperativen Promotionen außerhalb von BayWISS mit anderen deutschen Universitäten; 6 von 38 Nennungen für die kooperativen Promotionen außerhalb von BayWISS mit ausländischen Universitäten 33 14 von 59 Nennungen für die kooperativen Promotionen außerhalb von BayWISS mit bayerischen Universitäten; 26 von 109 Nennungen für die kooperativen Promotionen außerhalb von BayWISS mit anderen deutschen Universitäten; 9 von 38 Nennun- gen für die kooperativen Promotionen außerhalb von BayWISS mit ausländischen Universitäten

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