BayWISS Evaluierungsbericht

153 tionen in Bayern als auch zu Promotionen bayerischer HAWs mit bundesdeutschen Universitäten außer- halb Bayerns und mit Universitäten im Ausland, sowie zu den in bestimmten Bereichen mit Promotions- recht in Eigenregie der HAWs durchgeführten Promotionen. Ohne dieser Verständigung vorausgreifen zu wollen, ist dabei zu berücksichtigen, dass aus Sicht der HAWs das Modell der BayWISS- Verbundpromotion nur ein – wenn auch wichtiger – Kanal für kooperative Promotionen neben diesen anderen Promotionswegen bleiben soll. Ausbaupotentiale für BayWISS-Verbundpromotionen scheinen aus Sicht der HAWs besonders dort zu liegen, wo diese sich als Alternative zu zahlungspflichtigen inter- nationalen Promotionsbetreuungen anbieten oder wo diese für sonst unabhängig in Bayern durchgeführte kooperative Promotionen einen attraktiven Rahmen bieten können. Wie in Abschnitt 5.3 dargestellt, lie- fen im Jahr 2020 (Stichtag: 12.8.2020) laut Datenerhebungen durch Hochschule Bayern e.V. 847 koope- rative Promotionen an bayerischen HAW, davon 37 Prozent mit deutschen Universitäten außerhalb Bay- erns, 28 Prozent mit bayerischen Universitäten außerhalb von BayWISS, 21 Prozent im Rahmen der BayWISS-Verbundkollegs und 14 Prozent mit Partnern im Ausland. Die damals 181 BayWISS- Verbundpromotionen machen dabei 45 Prozent der laufenden innerbayerischen kooperativen Promotio- nen aus. Auch wenn bei diesen Daten aufgrund von Unsicherheiten bei der Datenerhebung in den Hoch- schulen mit gewissen Unschärfen zu rechnen ist, gilt überschlägig: Wollte man z.B. sämtliche innerbaye- rische kooperative Promotionen in die BayWISS-Verbundkollegs überführen, würde dies schon mehr als eine Verdopplung der Verbundpromotionen bedeuten – und einen entsprechend erhöhten Finanzierungs- bedarf nach sich ziehen. 10.4 Analyse und Reduktion von Hürden und Engpässen für ein Wachstum der Ver- bundpromotion Falls ein Ausbau der BayWISS-Verbundpromotion angestrebt ist, gilt es zunächst gezielt zu analysieren, welche Hürden und Engpässe einem weiteren Wachstum entgegen stehen und wie diese reduziert werden können. Rolle kapazitärer Engpässe und Klärung der Bezugswissenschaften So ist zu klären, welche relative Rolle fachliche Engpässe bei den universitären Betreuungskapazitäten innerhalb Bayerns spielen, z.B. in bestimmten Spezialisierungen innerhalb der Ingenieurwissenschaften (Architektur, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik) oder im Bereich der Sozialen Arbeit. Es scheint, dass es in manchen Bereichen an den bayerischen Universitäten kapazitäre Engpässe gibt, etwa im Bereich der Sozialpädagogik und der Ingenieurwissenschaften. Hier werden bereits über die gezielte Gewinnung von Professuren angrenzender Fachbereiche weitere Betreuungsmöglichkeiten gewonnen, wie z.B. für die Soziale Arbeit aus der Soziologie oder Psychologie und für die Ingenieurwissenschaften aus der Physik mit Technikbezug und der Informatik. Dieser Ansatz sollte weiter verfolgt werden. Die Frage der univer- sitären Bezugswissenschaften für schwerpunktmäßig oder ausschließlich an HAWs vertretene Fächer wurde im Rahmen der Arbeit der Verbundkollegs weitgehend geklärt. Im Rahmen der Arbeit des Len- kungsrats und der BayWISS-Mitgliederversammlung sollte geprüft werden, ob es möglich ist, in diesem

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