BayWISS Evaluierungsbericht

160 10.7 Verständi gung über die Rolle von „Matchmaking“ im Rahmen der Verbundkollegs Grundsätzlich gibt es zwei Arten von „ Matchmaking “ : Die zwischen Promotions-Interessierten und potenti- ellen Betreuerinnen und Betreuern und die zwischen betreuenden Professorinnen und Professoren von der HAW- und Universitätsseite. Nach wie vor gibt es hierzu divergente Ansichten zwischen Universitäts- und HAW-Seite. Gegenwärtiges BayWISS-Prinzip ist, dass sich die Betreuertandems auf Basis wissenschaftli- cher Kontakte finden, was ein aktives Matchmaking grundsätzlich ausschließt (siehe Abschnitt 7.1) . Viele HAW-Professorinnen und -Professoren wünschen sich aber im Rahmen der BayWISS-Verbundkollegs aktive Unterstützung und Hilfestellung bei der Suche nach einer Betreuerin bzw. einem Betreuer an einer Universität im Sinne eines aktiven Match-Making. Insbesondere für die Professorinnen und Professoren, die bisher noch keine Promotionen im Rahmen eines BayWISS-Verbundkollegs betreuen, wäre dies ein erkennbarer Vorteil im Vergleich zur Durchführung kooperativer Promotionen außerhalb von BayWISS. Für HAW-Professorinnen und -Professoren ist die Frage nach Unterstützung bei der Findung einer pas- senden Promotionsbetreuerin bzw. eines Promotionsbetreuers aufseiten der Universitäten also entschei- dend dafür, als wie nützlich eine Mitgliedschaft in den BayWISS-Verbundkollegs wahrgenommen wird. Im Moment werden die Verbundkollegs in dieser Hinsicht sogar teilweise als limitierend wahrgenommen, weil der in einem Verbundkolleg zum Zeitpunkt der Interessensbekundung vertretene Kreis betreuender Professorinnen und Professoren naturgemäß begrenzt ist. Dass man auch als bestehendes Betreuungstan- dem in ein Verbundkolleg eintreten kann (die Mitgliedschaft der beiden Hochschulen vorausgesetzt), ist offenbar nicht hinreichend bekannt. F ehlendes „Matchmaking“ ist also eine der Hürden für ein weiteres Wachstum der Verbundpromotion. Folgende Lösungsansätze sollten erwogen werden: ▪ Einige Präsidentinnen und Präsidenten, Verbundkollegsprecherinnen und -sprecher sowie Koor- dinatorinnen und Koordinatoren spielen nach eigener Auskunft in den Interviews und Befragun- gen schon heute de facto eine aktive Rolle in der Anbahnung und Vermittlung von wissenschaft- lichen Kontakten. Diese sollte anerkannt und unterstützt werden. ▪ Klarere und offensivere Kommunikation der Abläufe rund um die Aufnahme in ein Verbundkol- leg, bzw. vor allem der Abläufe vor der offiziellen Aufnahme: Braucht man als Professor/in einen Partner von der anderen Hochschulart, um überhaupt an ein Verbundkolleg heranzutreten, oder wird einem innerhalb der Kollegs bei der Partnersuche geholfen? In jedem Fall sollte deutlicher kommuniziert werden, dass man auch als Betreuertandem mit Promovierender/m in ein Verbund- kolleg aufgenommen werden kann, sofern das Projekt noch nicht zu weit fortgeschritten ist, um dann von dem Netzwerk zu profitieren und den Mehrwert der Vernetzung und zusätzlichen För- derung auch den eigenen Promovierenden zukommen zu lassen. ▪ Durch eine gezielte Vergrößerung des Kreises der an den Verbundkollegs beteiligten Universi- tätsprofessorinnen und - professoren könnte die Chance auf einen „Match“ innerhalb der Ver- bundkollegs erhöht werden. In diesem Zusammenhang könnte über verstärkte Anreize insbeson- dere für Betreuerinnen und Betreuer kooperativer Promotionen an den Universitäten nachgedacht werden, z.B. in Form von erhöhten Mittelzuweisungen pro Promovierender/m, ministeriumsseitig

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