BayWISS Evaluierungsbericht

52 5.2 Abbau von Hürden und Beseitigung von Engpässen für kooperative Promotionen Wesentliche Ziele des Fachforums Verbundpromotion, die zuvorderst in den strategischen Zielen im Positionspapier formuliert sind, sind der Abbau von Hürden und die Beseiti- gung von Engpässen für kooperative Promotionen. In diesem Abschnitt werden die Einschätzungen der Betreuerinnen und Betreuer sowie des Lenkungsrats dazu dargestellt, inwieweit diese Ziele bisher erreicht wurden und welche Maßnahmen dafür maßgeblich sind. Der erfolgreiche Abbau von Hürden und die Beseitigung von Engpässen sind zugleich Vorausset- zung für die Erreichung eines weiteren übergreifenden strate- gischen Ziels, der Steigerung der Anzahl kooperativer Pro- motionen in Bayern, das im nächsten Abschnitt behandelt wird (Abschnit t 5.3) . Sicht des Lenkungsrats. Die Ausgangssituation für die Gründung des Fachforums Verbundpromotion war aus Sicht von Mitgliedern des Lenkungsrats, dass sich viele HAW- Professorinnen und -Professoren bei der Suche nach universi- tären Promotionsbetreuerinnen und -betreuern eingeschränkt fühlten. Es habe teilweise ein offenes Konkurrenzverhältnis zwischen den Hochschularten bestanden, die persönlichen Beziehungen seien nicht gut gewesen und eine strukturierte Zusammenarbeit zwischen Universitäten und HAWs habe es nicht gegeben. Die verschiedenen Abschlüsse der Universitäten und HAWs seien ein Hindernis gewe- sen, weil die HAW-Abschlüsse trotz formalrechtlicher Gleichstellung von vielen Universitätsprofesso- rinnen und -professoren nicht wirklich als gleichwertig akzeptiert worden seien. Teilweise seien sach- lich ungerechtfertigte Nachleistungen von den HAW-Absolventinnen und -Absolventen als Voraus- setzung für die Annahme zur Promotion verlangt worden. Die HAWs hätten ein eigenes Promotions- recht gefordert und beklagt, dass sie in großem Maßstab Promotionen in Kooperation mit ausländi- schen Universitäten entgeltlich betreuen lassen mussten, da sie von bayerischen Universitäten abge- wiesen worden seien. Begründungen der Universitätsprofessorinnen und -professoren seien z.B. gewe- sen, dass sie schon zu viele Promovierende hätten oder dass Anreize fehlten. Teilweise sei offenbar auch eine Projektbeteiligung als „Mitgift“ gefor dert worden. Eine weitere Hürde sei die damals noch ungeklärte Frage der universitären Bezugswissenschaften für die an den HAWs vertretenen Fächer gewesen, die keine unmittelbare universitäre Entsprechung haben, wie im Bereich der nichtärztlichen Gesundheitsberufe, der Sozialen Arbeit und im Design. Viele Engpässe wurden aus Sicht des Lenkungsrats abgebaut. Die entscheidende Maßnahme dafür sei schlicht und ergreifend das gegenseitige Kennenlernen durch die Zusammenarbeit in den Verbundkol- legs gewesen. Die hohe Sichtbarkeit von BayWISS habe dabei zur Normalisierung der Verbundpro- motion beigetragen. Dazu habe es aber auch das Engagement vieler einzelner Personen in den Hoch- Mit der Verbundpromotion und den Eckpunkten der Zusammenar- beit in Promotionsvorhaben soll ein Modell mit Signalwirkung entstehen, dass vorhandene Hür- den abbaut (…).“ (Strategische Zielsetzung) „Mit der Verbundpromotion und den Eckpunkten der Zusammenar- beit in Promotionsvorhaben soll ein Modell mit Signalwirkung entstehen, das (…) Engpässe in der Betreuung gemeinsamer Promotionen beseitigt.“ (Strategische Zielsetzung)

RkJQdWJsaXNoZXIy OTA1OTMz