BayWISS Evaluierungsbericht

80 fachfremden Fakultäten erschwere. Dies gilt z.B. für das Fach Soziale Arbeit, das an ausländi- schen Universitäten aber häufig eine eigenständige Disziplin ist, sodass hier in manchen Fällen eine passgenauere Betreuung bestimmter Promotionsthemen möglich ist. Aufgrund der qualitativen Natur der Analyse ist es nicht möglich, Häufigkeiten für diese Gründe zu nen- nen oder deren Bedeutung zu gewichten. Sie werden hier dennoch genannt, um Anhaltspunkte für mögli- che Maßnahmen zu geben, und sei es nur in einer geänderten Kommunikationspolitik. Einwänden, die in einem breit aufgestellten, interdisziplinären Kolleg nicht genug Mehrwert für die eigene Forschungsarbeit sehen, wird man nicht leicht begegnen können. Diejenigen, die nicht wissen, dass sie auch mit neuen Themenschwerpunkten und/oder mit einem Kooperationspartner gemeinsam einem vorhandenen Kolleg beitreten können, könnte man aber gegebenenfalls gewinnen, wenn man den Mehrwert einer Mitglied- schaft noch überzeugender darstellt. 5.5 Regionaler Bezug der Verbundkollegs und regionale Herkunft der Verbundpromo- vierenden Im Einklang mit den strukturellen Zielen wurden im Rahmen von BayWISS Verbundkollegs gegründet , die „themenbezo- gen und/ oder regional ausgeprägt sind“. Wie aber steht es um die regionale Herkunft der Verbundpromovierenden? Wie die Promovierendenbefragung zeigt, weisen die Verbundpromo- vierenden eine hohe regionale Verbundenheit mit Bayern auf. Insgesamt haben 82 Prozent der befragten Doktorandinnen und Doktoranden ihren promotionsberechtigenden Abschluss an einer bayerischen Hochschule erworben. Nur 16 Prozent von ihnen haben ihren Abschluss an einer Hochschule in einem anderen Bundesland und nur zwei Pro- zent an einer Hochschule im Ausland erworben. Unter den Promovierenden mit HAW-Abschluss ist der Anteil heimischer Hochschulabsolventinnen und - absolventen sogar noch höher: Von diesen haben sogar 90 Prozent einen Abschluss von einer bayerischen Hochschule, während die Promovierenden mit Universitätsabschluss zu einem deutlich höheren Anteil aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland zum Promovieren nach Bayern gekommen sind (siehe Abbildung 33) . Die Mobilität der BayWISS-Promovierenden mit HAW-Abschluss ist also insgesamt etwas geringer aus- geprägt als derer mit Universitätsabschluss. Dies hängt möglicherweise auch mit den grundsätzlich im Vergleich zu Universitätsabsolventinnen und -absolventen eingeschränkteren Promotionsmöglichkeiten der HAW-Absolventinnen und -Absolventen zusammen. „Das bayerische Modell der Ver- bundpromotion beinhaltet dezentrale Verbundkollegs, die themenbezogen und/ oder regional ausgeprägt sind (…).“ (Strukturelle Ziele)

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