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Klimaneutrales Bayern – was müssen wir tun? Jahreskolloquium 2021

Jahreskolloquium des Bayerischen Wissenschaftsforums lieferte Ideen für klimaneutrales Bayern

Der Freistaat soll bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden - dieses Thema griff das Bayerische Wissenschaftsforum (BayWISS) auf und widmete sein diesjähriges Kolloquium der Frage, was dazu nötig wäre.

Knapp 120 Expertinnen und Experten aus den 31 BayWISS-Mitgliedshochschulen trafen sich am Donnerstag, 7. Oktober, an der Universität Bayreuth, um sich über den Stand der Forschung an bayerischen Universitäten und Hochschulen zu informieren. Vorgestellt und diskutiert wurden konkrete Maßnahmen, die helfen, gegenzusteuern und somit den Wandel positiv zu beeinflussen.

Wer hat schon einmal darüber nachgedacht, mit einem Supercomputer ein Haus zu heizen? Den Gedanken brachte Dr. Michael Ott vom Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften auf im Workshop „Green IT an bayerischen Hochschulen“ zur umweltschonenden Nutzung von Informationstechnologie. Anlass war das Jahreskolloquium des Bayerischen Wissenschaftsforums (BayWISS), das dieses Jahr an der Universität Bayreuth stattfand. Andere Workshops drehten sich um die bessere Nutzung von Ressourcen auf dem Campus oder, um gesundes und ökologisch nachhaltiges Essen in der Mensa. Doch nicht nur die Hochschulen, sondern ganz Bayern soll bis 2040 klimaneutral werden.

Das hat sich die Staatsregierung vorgenommen. Kluge Köpfe und innovative Technologien sind dabei unerlässlich. „Beim brandaktuellen Thema Klimaneutralität wird einmal mehr deutlich, was die Forschergruppen von Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern im vereinten Schulterschluss leisten können“, sagte Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg und Vorsitzender des BayWISS-Lenkungsrats. Das Jahreskolloquium sei immer eine Leistungsschau der Bildungseinrichtungen.

Davon profitiere auch der wissenschaftliche Nachwuchs. Denn im Rahmen von elf interdisziplinären Verbundkollegs können Hochschulabsolventen strukturiert promovieren. Derzeit sind es etwa 250 Promovierende. Das Konzept von BayWISS würdigte auch der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, in seinem Videogruß: „Ich bin fest überzeugt, Kooperation und Vernetzung sind für die Innovationskraft unseres Wissenschaftsstandorts von zentraler Bedeutung.“ Sein Vorgänger im Ministeramt, Wolfgang Heubisch, Vizepräsident des Bayerischen Landtags, betonte, dass auch Schnittpunkte zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gefunden werden müssten.
 
Bei einer Podiumsdiskussion, moderiert von Oberfranken-Offensiv-Geschäftsführer Frank Ebert, ging es nicht nur um offensichtliche Klimaschutz-Maßnahmen wie die Nutzung von Solarenergie, Windkraft und Wasserstoff, sondern auch um indirekte Zusammenhänge, etwa den Erhalt der Artenvielfalt für Ökosystemdienstleistungen und die Renaturierung von Mooren als Kohlenstoffsenken. Prof. Dr. Susanne Tittlbach, Vizepräsidentin für Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit an der Universität Bayreuth und Lehrstuhlinhaberin für Sozial- und Gesundheitswissenschaften des Sports, betonte: „Nachhaltige Mobilität ist auch gesundheitsfördernd. Fußwegenutzen und Fahrradfahren sind gut für das Klima.“ Tittlbach zufolge geht es darum, Menschen zu motivieren, dauerhaft ihr Verhalten zu ändern.
 
Beim BayWISS-Preis 2021 für „Herausragende oder zukunftsweisende Forschungsleistung im jeweiligen Wissenschaftsbereich“ belegten die Plätze zwei und drei Andreas Schütz von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt und Ina Schmidt von der Technischen Hochschule Nürnberg. Den ersten Platz machte Peter Steininger von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg. In seiner Promotion widmete er sich „Experimentellen und numerischen Untersuchungen an einem solarselektiven Wärmedämmsystem“.
 
Zum Abschluss des Jahreskolloquiums wies der Bayreuther Universitätspräsident und stellvertretende Vorsitzende des BayWISS-Lenkungsrats, Prof. Dr. Stefan Leible, darauf hin, dass die bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften mit dem BayWISS über ein wichtiges Tool verfügen, um hochschulübergreifend Wissen auszutauschen, Forschung zu stärken und Synergieeffekte zu erzielen. „Dieses große Potenzial haben wir beim BayWISS-Kolloquium – aufs Neue – genutzt, um gemeinsam wichtige Zukunftsfragen rund um das Thema Klimawandel und Klimaschutz zu erörtern. Ein Feld, auf dem die Universität Bayreuth seit Gründung aktiv und heute weltweit renommiert ist, insofern sind wir besonders gerne Gastgeber für die mehr als 100 Expertinnen und Experten gewesen.“

Universitätspräsident
Prof. Dr. Stefan Leible:

„Mit dem Bayerischen Wissenschaftsforum verfügen die bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften über ein wichtiges Tool, um hochschulübergreifend Wissen auszutauschen, Forschung zu stärken und Synergieeffekte zu erzielen – die nicht nur den beteiligten Universitäten und Hochschulen, sondern auch ganz Bayern zugutekommen.

Dieses große Potenzial haben wir beim BayWISS Kolloquium – aufs Neue – genutzt, um gemeinsam wichtige Zukunftsfragen rund um das Thema Klimawandel und Klimaschutz zu erörtern. Ein Feld, auf dem die Universität Bayreuth seit Gründung aktiv und heute weltweit renommiert ist, insofern sind wir besonders gerne Gastgeber für mehr als 100 Expertinnen und Experten gewesen.“