BayWISS Evaluierungsbericht

144 sowohl mit den HAW- als auch mit den Universitäts-Betreuerinnen und -Betreuern. Dies gilt auch für die inhaltliche und organisatorische Abstimmung mit bzw. zwischen dem Betreuertandem, die gut bis sehr gut bewertet wird. Die Betreuung erfolgt nach Einschätzung der Promovierenden hauptsächlich durch die HAW-Betreuerinnen und -Betreuer, die dementsprechend auch als wichtigste Ansprechpartner für fachli- che und promotionsbezogene Angelegenheiten betrachtet werden. Neben den finanziellen Zuschüssen sind die vielfältigen Möglichkeiten zum Austausch mit anderen Pro- movierenden mit ähnlicher thematischer Ausrichtung sowie das zusätzliche Kurs- und Veranstaltungsan- gebot entscheidende Argumente für die Promovierenden, ihre Promotion als Verbundpromotion im Rah- men von BayWISS durchzuführen. Dementsprechend sind die Promovierenden mehrheitlich mit der An- zahl und der Qualität der Vernetzungsveranstaltungen vollkommen zufrieden, wobei die Angebote inner- halb der Kollegs etwas besser als die kollegübergreifenden Angebote bewertet werden. Mit ihrer Einbin- dung in die wissenschaftliche Fachgemeinschaft sind die Promovierenden ebenfalls zufrieden. Dies spie- gelt sich auch in der Anzahl ihrer Publikationen und Konferenzbesuche wider. Die insgesamt hohe Zufriedenheit der Promovierenden wird zusammenfassend auch dadurch sehr deut- lich, dass rückblickend rund 82 Prozent erneut im Rahmen eines Verbundkollegs kooperativ promovieren würden. Herausforderungen aus Sicht der Promovierenden Auch wenn die Promovierenden insgesamt ein sehr positives Feedback geben und mit fast allen Berei- chen der Verbundkollegs zufrieden oder sehr zufrieden sind, nennen sie doch einige Ansatzpunkte, um ihre Situation in den Verbundkollegs noch weiter zu verbessern. In der Anbahnungsphase würden sie mehr Unterstützung bei der Suche nach einer Universitätsbetreuung gutheißen. Dies gilt insbesondere für Promotionsinteressierte mit HAW-Abschluss, für die sich die Be- treuersuche häufiger schwierig gestaltet als für jene mit Universitäts-Abschluss. Dies ist auch die häufigs- te Schwierigkeit, die Promovierende mit HAW-Hintergrund in den Freitextantworten thematisieren. Schwierigkeiten werden auch bezogen auf die formale Promotionszulassung berichtet. Auch wenn es insgesamt keine Hinweise auf eine besondere Benachteiligung von HAW-Absolventinnen und – Absol- venten bei der Promotionszulassung gibt und Universitäts-Absolventinnen und -Absolventen sogar häufi- ger zusätzliche Auflagen erfüllen müssen, gehen diese häufiger mit zusätzlichen Prüfungen einher als bei Promovierenden mit universitärem Hintergrund und sind daher aufwändiger zu erfüllen. Auch fühlen sich in Einzelfällen Promovierende mit HAW-Hintergrund stärker von als ungerechtfertigt empfundenen Auf- lagen betroffen. Die Analyse der Promotionsordnungen der bayerischen Universitäten zeigt, dass es grundsätzlich nicht möglich ist, anhand der allgemeinen rechtlichen Regelungen zu unterscheiden, ob es sich in einem konkreten Fall um fachlich gerechtfertigte oder sogar im Sinne der Qualitätssicherung not- wendige oder um diskriminierende Auflagen handelt. Viele Promotionsordnungen sehen für jeden Fall, in dem der Studiengang des Bewerbers / der Bewerberin um Promotionszulassung von dem entsprechenden Studiengang der zulassenden Fakultät in entscheidenden Aspekten abweicht, grundsätzlich die Möglich-

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