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6. Netzwerktreffen des Verbundkollegs Gesundheit

Quo vadis, BayWISS?

6. Netzwerktreffen des BayWISS-Verbundkollegs Gesundheit

Das 6. Netzwerktreffen des Verbundkollegs Gesundheit hatte es sich zum Ziel gemacht, anhand gelungener Beispiele aus den eigenen Reihen auf die erfolgreiche Zusammenarbeit von Universitäten und Hochschulen zu verweisen. Auch nach der Verabschiedung des Hochschulinnovationsgesetztes am 15. Juli 2022 kann sich das Verbundkolleg auf einen stetig wachsenden Mitgliederkreis verlassen, während auch die Zahl abgeschlossener Promotionsverfahren kontinuierlich zunimmt. Mit dem Anliegen, die Grundlagen dieser Entwicklung zu veranschaulichen, die zukünftige Ausrichtung zu reflektieren und darüber hinaus neue Netzwerke zu knüpfen, trafen sich am 7. Juli 2023 Mitglieder des Kollegs sowie am Thema Interessierte an der Universität Regensburg.

Das BayWISS-Verbundkolleg als wichtiger Baustein für Forschungsförderung in den Gesundheitswissenschaften

Prof. Dr. Ernst Tamm, Vizepräsident für Forschung und Nachwuchsförderung an der Universität Regensburg, begrüßte die Gäste des Netzwerktreffens und wusste zugleich in seiner Funktion als Sprecher des Verbundkollegs Gesundheit von der erfolgreichen Kooperation von Universitäten und HAWs zu berichten. Gerade die stetige Entwicklung des eigenen Verbundkollegs bis auf mittlerweile knapp 70 Promotionsprojekte zeuge von der großen Relevanz der hochschulübergreifenden Zusammenarbeit.

Auch Priv.-Doz. Dr. Elmar Buchner, Sprecher des Kollegs und BayWISS-Beauftragter der Hochschule Neu-Ulm, betonte den Erfolg der Zusammenarbeit zwischen beiden Hochschularten und bekräftigte seine Überzeugung am Beispiel der Pflege sowie der Geothermie. Das BayWISS-Verbundkolleg Gesundheit sei hierbei auch perspektivisch ein wichtiger Baustein und es sei nicht davon auszugehen, dass Promotionen künftig ausschließlich an HAWs stattfinden könnten.

Wie ganz praktisch und sehr erfolgreich die kooperative Doktorarbeit aussehen kann, zeigten zwei Promovierende des Verbundkollegs im Rahmen eines Kurzvortrags. Während Nadine Seifert über das Thema „Entwicklung eines digitalen Schulungsprogramms zur Steigerung der Versorgungsqualität in der Pflege“.“ referierte, an dem sie im Verbund mit der HAW Neu-Ulm und der Ludwig-Maximilians-Universität München forscht, erläuterte Eric Pion den Gästen sein an der TH Deggendorf und der Universität Regensburg angesiedeltes Projekt mit dem Schwerpunkt „Etablierung eines in vivo Tumorangiogenese-Modells als Plattform für personalisierte Medizin bei Krebspatient/innen“. Im Fokus der anschaulichen Vorträge standen Methoden, Analysen und erste Ergebnisse der beiden Forschungsvorhaben.

BayWISS? – BayWISS!

Mit den Vorträgen von PD Dr. Elmar Buchner und Professorin Dr. Alexandra Manzei-Gorsky näherte sich das Programm seinem inhaltlichen Höhepunkt. Unter der Leitfrage „BayWISS: Auslauf- oder Erfolgsmodell“ führte Elmar Buchner die Entwicklung von Promotionen an HAWs aus; und wies dabei u.a. darauf hin, dass das Promotionsrecht nur ausgewählten Bereichen zukommen werde und damit BayWISS für einen Großteil der Promotionsinteressierten weiterhin wichtig sei. Auch müsse man die erste Evaluierung der Promotionszentren nach sieben Jahren abwarten, um zu wissen, ob die Promotion an HAWs eine Zukunft habe. Weiterhin konkurrenzlos sei darüber hinaus die Kooperation von Universität und HAW, die eben nur unter dem Dach von BayWISS geboten sei; und damit angewandte Forschung und Grundlagenforschung in idealer Weise verknüpfe. Diesen eher historisch fundierten Abriss ergänzte Alexandra Manzei-Gorsky mit einem hochschulpolitischen Blick auf das Tagungsthema. Anhand aussagekräftiger Statistiken stellte sie dar, dass die Abbrecherquote bei Promotionen in strukturierten Programmen gegenüber Individualpromotionen auffallend niedrig sei. Ferner falle auf, dass in Deutschland mehr Menschen eine Promotion abschlössen, als zukünftig in Wissenschaft und Forschung benötigt würden. Die kooperative Promotion gehe daher für die Promovierenden mit einem doppelten Vorteil einher: Von den HAWs sei ein großes Netzwerk in anwendungsorientierter Forschung und anderen gesellschaftlichen Bereichen zu erwarten, von den Universitäten fundierte Grundlagen in fachspezifischer Theorie- und Methodenausbildung.

Das Herzstück des fachlichen Austauschs bildete die Podiumsdiskussion zum Thema „BayWISS: Quo vadis?“. Prof. Dr. Ernst Tamm, der als Gastgeber das Gespräch moderierte, debattierte mit Prof. Dr. Silke Härteis, Professorin für Molekulare und Zelluläre Anatomie an der Universität Regensburg, MRin Christine Scheuerecker, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Alexandra Manzei-Gorsky, Professorin für Soziologie und Gesundheitsforschung an der Universität Augsburg und PD Dr. Elmar Buchner von der Hochschule Neu-Ulm aktuelle Perspektiven und Entwicklungen zum Thema aus Sicht der HAWs, der Universitäten und der Wissenschaftspolitik. Alle waren sich einig darin, dass von der kooperativen Promotion für alle Beteiligten ein großer Vorteil ausgehe und mit BayWISS deswegen auch in Zukunft unbedingt geplant werden müsse.

Über das Verbundkolleg Gesundheit:

Das Bayerische Wissenschaftsforum – BayWISS wurde 2015 von den bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften als Kommunikationsplattform gegründet und soll eine intensivierte Kooperation zwischen den beiden Hochschultypen fördern.

Einen wichtigen Pfeiler des Bayerischen Wissenschaftsforums bilden die Verbundpromotionen, bei denen die Promovierenden sowohl von einem oder einer universitären Professor:in als auch von einem oder einer Professor:in an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften betreut werden. Im Rahmen des Fachforums Verbundpromotion sind mittlerweile elf Verbundkollegs mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten entstanden. Bei dem in 2017 gegründeten Verbundkolleg Gesundheit, dessen Sitzhochschule die Universität Regensburg ist, handelt es sich um das mitgliederstärkste Verbundkolleg. Inzwischen sind dem Kolleg 23 bayerische HAWs und Universitäten beigetreten. Aktuell werden 75 Promovierende in ihrer Promotion unterstützt, 22 konnten ihr Forschungsvorhaben erfolgreich abschließen.

 

Ansprechpartnerin:

Dr. Kristina Klitzke

Koordinatorin des BayWISS-Verbundkollegs Gesundheit

UR - Universität Regensburg

Zentrum zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Universitätsstraße 31

D - 93053 Regensburg

Telefon +49 941 943-5548

gesundheit.vk@baywiss.de

https://gesundheit.baywiss.de/