Der Schlaganfall ist weltweit die zweithäufigste Todesursache und eine bedeutende Ursache für eine Behinderung im Erwachsenenalter. Die Altersspanne, Bewegungsfähigkeit und psychische Komorbiditäten der Patienten sind unterschiedlich ausgeprägt. Neben dieser inhärenten Komplexität, sind zudem die Bedürfnisse der Patient:innen oft vielschichtig und schwierig zu bewältigen. In der interdisziplinären Versorgung nimmt die Pflege eine zentrale Rolle ein. Bestehende Schlaganfallnetzwerke stellen die Versorgung von Schlaganfallpatienten auch im ländlichen Raum sicher. Dabei müssen auch Regionen eingebunden werden, die keine neurologischen Fachabteilungen vorhalten können. Um den Patienten eine heimatnahe Versorgung auf höchstem Niveau zu gewährleisten, benötigen auch Pflegekräfte auf nicht-neurologischen Stationen innerhalb dieses Netzwerks neurologisch-pflegerisches Fachwissen. Es stellt sich die Frage, welchen Bedarf an Fachwissen Pflegekräfte in distalen Abteilungen eines Schlaganfallnetzwerks haben und ob ein Online-Schulungsprogramm zur Verbesserung des Fachwissens und der Steigerung der Versorgungsqualität von Schlaganfallpatient:innen beitragen kann. Um diese Fragestellung zu beantworten, führen wir eine Mixed-Methods Studie mit einem qualitativen und quantitativen Forschungsansatz durch. Durch eine Expertenbefragung der Stationsleitungen werden inhaltliche Bedarfe der Schulung eruiert (qualitativer Forschungsansatz). Gemeinsam wird auf dessen Grundlage ein Curriculum und Schulungskonzept entwickelt, dass anschließend realisiert, bereitgestellt und evaluiert wird (quantitativer Ansatz). Verifiziert werden diese Ergebnisse durch die Untersuchung der Versorgungsqualität der Patient:innen.
Entwicklung und Evaluation eines digitalen Schulungsprogramms zur Vermittlung von pflegerischem Fachwissen und Steigerung der Versorgungsqualität
MITGLIED IM KOLLEG
seit
Prof. Dr. Walter Swoboda
Betreute Projekte:
- Schulungskonzept zur therapeutischen Intervention bei neuropsychologischen Störungen von SchlaganfallpatientInnen im Kontext der telemedizinischen Versorgung durch das Neurovaskuläre Netzwerk Südwestbayern (NEVAS)
- "Reha vor Pflege" - Soziale Rehabilitation nach Schlaganfall als Anspruch von Inklusion
- Development of an evaluation framework for mobile applications used in healthcare delivery
- Entwicklung und Evaluation eines digitalen Schulungsprogramms zur Vermittlung von pflegerischem Fachwissen und Steigerung der Versorgungsqualität
Prof. Dr. med. Jan Rémi
Klinisch versorgt das Epilepsie-Zentrum München alle Patienten mit Epilepsie, typischerweise nach Überweisung durch den niedergelassenen Facharzt. Die Forschung im Epilepsie-Zentrum München hat den Patienten mit Epilepsie im Mittelpunkt. Wir forschen zur Anfallssemiologie (klinische Form des Anfalls), zum EEG (Lokalisation, Künstliche Intelligenz), zur Bildgebung bei Epilepsie, zur Biomarkern bei Epilepsie und zur Epilepsiechirurgie.
Zu unserer Arbeitsgruppe gehört auch das Neurologische Schlaflabor, wo wir Parasomnien, Narkolepsie, RLS und Störungen der Inneren Uhr erforschen.
Forschungsschwerpunkte:
- Anfallssemiologie (klinische Form des Anfalls)
- EEG (Lokalisation, Künstliche Intelligenz)
- Bildgebung bei Epilepsie
- Biomarker bei Epilepsie
- Epilepsiechirurgie
Betreutes Projekt:
Entwicklung und Evaluation eines digitalen Schulungsprogramms zur Vermittlung von pflegerischem Fachwissen und Steigerung der Versorgungsqualität
Poster
Seifert N., Swoboda W., Tauber G., Kellert L. und J. Rémi (2022):
Bedarf an neurologischem pflegerischem Fachwissen in den nicht-neurologischen Abteilungen in einem Schlaganfallnetzwerk, 21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung, Potsdam, 05.10.2022.